Habe mich aufgrund der guten Informationen in diesem Fred zum Kauf inspirieren lassen. Dankeschön an die Poster, denn auf dieses Produkt wäre ich ohne Euch gar nicht gekommen.
Daher als Input von meiner Seite ein kleiner Erfahrungsbericht, dass es mit dem Bestellen und Bezahlen noch lange nicht getan ist:
1. Produkt
https://www.hebebuehne24.de/powerlift-600ll
Ist unter den motorisierten Bühnen wohl das für Privatkunden mit Garage am besten geeignete, weil
- so flach (7,5 cm) und schmal, dass man bei Platzmangel einen PKW darüber parken kann ,
- wird begünstigt durch den separaten Antriebsblock, den man seitlich an die Wand stellen kann
Wiegt laut Lieferschein 270 kg, zeigt demgemäß eine außerordentlich robuste Bauweise. Natürlich sollte die Garage eine größere Deckenhöhe als der Plattenbaustandardkubus ab Werk haben, sonst kann man das Mopped mit Apehanger oder Batwing gerade noch kniehoch
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fahren.
2. Auslieferung, Installation
Und hier landet der Kunde wieder unsanft auf dem harten Boden der Realität der Servicewüste Deutschland, sprich bei zumindest mehreren der dafür typischen 4 großen „G‘s“:
- Gleichgültigkeit
- Gier
- Geiz
- Geil
Der Hersteller (? dazu später mehr) macht sich offensichtlich keinerlei Gedanken darüber, wie ein Privatkunde die besagten 270 kg von der Palette kriegen und positionieren soll. Vielleicht sind die bei Harleyfahrern gar nicht so seltenen Privatkunden ja auch gar nicht seine Zielgruppe, deswegen ist das hier ausdrücklich auch nicht als Vorwurf, sondern als Erfahrungsbericht gemeint. Nach Berechnungen von mir nahestehenden Fachleuten sind mindestens 4, dann aber sehr kräftige Männer nötig, um 270 kg von der Palette zu heben und am Zielort abzusetzen. In meiner unbedarften Naivität hatte ich erwartet, dass die Spedition das übernimmt.
Allein, es kam noch viel schlimmer. Bei mir wurde eine halbe Tonne Metall, auf drei Paletten übereinander gestapelt, mit einer Ameise mit ca 5cm dicken Rollen mit irrem Kraftakt von einem Fahrer über die ca 1 cm hohe Boden-Zarge des Garagentors gezerrt und behauptet, das wäre alles für mich
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Da die Unterste Palette nur von der Breitseite befahrbar war, musste ein 2,30 m langes Paket quer durch eine gerade eben so breite Torzarge in unzähligen Diagonalverfahrungen über besagte Boden-Zarge bugsiert werden. Da ich noch positiv gestimmt war, half ich nach Leibeskräften.
Um angesichts der wundersamen Materialvermehrung herauszufinden, was sich in den vielen langen Paketen befand, musste ich von oben anfangen, diese gut vernagelten Kisten aufzustemmen. Unter den obenaufliegenden kleineren Paketen war in der obersten tatsächlich die Hebebühne. Dabei fiel mein Blick Gottseidank auf einen unscheinbar zwischen die Paletten gesteckten Lieferschein eines Elektromagneten für eine Maschinenbaufirma in der Nähe (ca 15 km). Die nähere Inaugenscheinnahme meines Lieferscheins zeigte Seltsames: Der Versender des Magneten , eine Maschinenbaufirma, war auch der „Auftraggeber“ meiner Hebebühne, der „Hersteller“ erschien als „Absender“, örtlich allerdings in der gleichen Region Deutschlands beheimatet (ein Spin Off der Maschinenbaufirma? Oder diese ein Auftragsfertiger des „Herstellers“? Dann wäre das gute Stück immerhin „Made in Germany“
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)
Kurz und schlecht, nach X Telefonaten und Mails: Die Trennung der Paletten in der regionalen Verteilerspedition war offensichtlich nicht vorgesehen. Bloß, wer dann, hatten sich der Hersteller oder der Versender oder die Spedition gedacht, sollte das dann eigentlich machen? Ich etwa? Mein Vorschlag, 4 kräftige Männer zu senden, die meine Hebebühne in 5 Minuten von dem Magneten gehoben haben, wurde als „zu teuer“ abgelehnt. Das Senden eines Staplers lehnte ich ab, da der niemals durch mein nach oben schwingendes Standardgaragentor aus den 60 ern durchpassen würde. Über meine Situation (die Garage ist in meinem Elternhaus ca 50 km weg) wird sich hinwegsetzt, ich soll da einen Tag rumsitzen (und dafür wohl noch 1 Tag Urlaub nehmen) ohne Angabe des üblichen Zeitfensters von 2 Stunden, bis irgendwann jemand auftaucht, um die halbe Tonne wieder aufzuladen, bei Empfänger des Magneten mit Stapler zu trennen, und mir meine Hebebühne (vielleicht unbeschädigt) wiederzubringen. Meine Forderungen, dann wenigstens mein Paket wieder zu verpacken und mit dem Magneten wieder wie vorher verzurren, wurde mit sprachloser Überraschung quittiert. Anscheinend hatte man vor, die 270 kg Hebebühne in der nächsten Kurve oder beim nächsten Bremsen im Freiflug gegen die Bordwände krachen zu lassen. Den Hersteller laut Internet interessiert das alles nicht. Wer hier eigentlich verantwortlich in diesem Trio Infernal ist, ist (zumindest mir) unklar.
Vielleicht kann ein Logistikfachmann hier im Forum Licht ins Dunkel bringen, an wen ich mich zu halten habe
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 24.06.2021 17:15.